Die Abwechslungsreiche: Berns Linie 6

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Hinaus aus der Stadt
Nach Durchfahren eines Kreisels erreichen wir die Haltestelle Muri, die fast so etwas wie ein Stationsgebäude hat. Wieder zweigleisig geht es weiter entlang der Thorackerstrasse, bevor wir ein kleines Stück »freie Natur« passieren. An der Station Seidenberg stehen auf der Südseite schon wieder große Wohnblocks an der Beethovenstrasse.

In der Nähe liegt hier auch das Schloss Muri, das seine Wurzeln im 17. Jahrhundert hat. Der Blick in die andere Richtung bietet Kontraste: Im Vordergrund eine Wiese, dahinter einige Hochhäuser, die in – sagen wir: eigenartigem – Kontrast zu dem alten Bauernhof stehen, der mitten in der Wiese steht.

Nach kurzer Weiterfahrt unterqueren wir die Autobahn 6. Es folgt die Haltestelle Melchenbühl, bereits im Siedlungsgebiet von Gümligen. Wieder eingleisig überqueren wir die Gleise der Bahnstrecke Bern – Thun; die nächste Haltestelle liegt vor dem Bahnhofsgebäude von Gümligen. Dieser Ort gab mit seinem Anfangsbuchstaben bis zum 10. Dezember 2010 der Linie G ihren Namen.

Neben einer Ausweiche gibt es hier ein Abstellgleis. Die Strecke passiert Industrie- und Gewerbebetriebe entlang der Worbstrasse bis zur Haltestelle Hofgut. Diese trägt ihren Namen nach dem in der Nähe liegenden Schloss Hofgut Gümligen. Von dieser aus dem 17. Jahrhundert stammenden Anlage ist vom Tram aus nichts zu sehen, vielmehr säumen weiterhin Gewerbebetriebe und Bürohäuser den Weg.

Nach einem beschrankten Übergang hört die Bebauung auf der linken Seite abrupt auf, und erneut säumen Wiesen den Weg; häufig weiden hier Pferde. Rechts begleiten weitere Bürobauten unseren Weg bis zur Haltestelle Siloah, wo planmäßig Züge kreuzen.

Hinaus nach Worb
Ab hier gibt es ein Stück weit Wiesen auf beiden Seiten der Strecke. Die Wohnblocks, die bald auf der linken Seite wieder sichtbar werden, gehören zur Ortschaft Rüfenacht, welche ihrerseits bereits zur Gemeinde Worb gehört; die Haltestelle Scheyenholz erschließt sie. Links der Worbstrasse geht es hinein nach Rüfenacht. Die dortigen Haltestellen liegen um einen Kreisel versetzt, den die Gleise durchqueren und dann rechts der Worbstrasse weiter führen.

Eine für die Schweiz typische Mischung aus Wohn- und Gewerbegebäuden begleitet auf der linken Seite unsere weitere Fahrt, während rechts so etwas wie freie Natur sichtbar ist. Bis hierher ging die Fahrt von Bern aus fast ständig bergauf, in mehr oder weniger starker Steigung. Bei der Haltestelle Langenloh ist der Kulminationspunkt erreicht. Auf der rechten Seite hat man hier bei schönem Wetter einen wunderbaren Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau, die wohl berühmtesten Berge der Berner Alpen.

In Langenloh wird planmäßig gekreuzt, danach geht es noch ein Stück an der Straße entlang, bevor die Strecke hinter einem Hügel nach rechts schwenkt und sich in zahlreichen Kurven hinunter nach Worb schraubt. Wir passieren rechts die Wagenhalle für die RBS-Züge, links die Halle der Endstation der Linie S18, welche von Bern auf anderem Weg nach Worb führt und gleichfalls vom RBS bedient wird.

Eine Gleisverbindung verknüpft beide Strecken. Auf dem Bahnhofsplatz gibt es eine Wendeschleife, damit auch die eingesetzten Combino-Trams problemlos die Rückfahrt antreten können.


Von Jörn Schramm

Der Autor dankt Rolf Meyer und Martin Schneeberger von BernMobil, die ihn mit wertvollen Informationen zu diesem Artikel unterstützt haben.

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