Der „300-km-Tramathon“ - Mit Straßen- und Stadtbahnen durch NRW

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An der Slabystraße steigen wir noch einmal in die 18 nach Bonn um, die uns zurück in die City kutschiert. Dabei passieren wir die frisch modernisierte Station „Breslauer Platz/Hauptbahnhof“. Ein Station weiter: Der Dom. Tausende Pendler strömen hier jede Stunde in den Untergrund. Statt mit der 18 bis zum Neumarkt durchzufahren, wechseln wir am Appellhofplatz für eine Station in die Linien 3, 4 oder 5, steigen am Friesenplatz für eine Station in die Niederflur-Linien 12 oder 15 und klettern am Rudolfplatz an die Oberfläche. Dieser kleine Schlenker verschafft uns am Ende etwa 1,4 Kilometer Umweg. Mit einem der vollen K4000- oder K4500-Niederflurwagen der Linie 1 geht es weiter in Richtung Bensberg.

Überfüllte Straßenbahnen nach Deutz

Diese Ost-West-Achse ist trotz dichter Zugfolge und Doppeltraktionen chronisch überlastet. Dreifachzüge sind bei der KVB im Gespräch, aber diskutiert werden auch ein Ausbau der Haltestelle Neumarkt, eine Verlegung der Gleistrasse für einen reibungsloseren Betriebsablauf und sogar eine streckenweise Untertunnelung. Über den Neumarkt und den Heumarkt erreichen wir die Deutzer Brücke. Bei der Fahrt über den Rhein zeigt sich der mächtige Kölner Dom vor der Kulisse der Altstadt. Am Deutzer Bahnhof wird dann sogar ein Sitzplatz frei - natürlich ein Plastiksitz.

Die nächsten rund 15 Kilometer legt die 1 auf eigener Trasse zurück und erreicht schließlich Bensberg in Bergisch Gladbach. Von dort aus bringt uns der Bus nach Thielenbruch. Zur Stadtbahn- Haltestelle geht es durch das Heck eines ehemaligen Achtachsers in die Wagenhalle. Und da steht sie auch wieder: Die 18 nach Bonn! Sie bringt uns zum sieben Kilometer entfernten Wiener Platz in Köln-Mülheim. Hier steigen wir in die 4 und fahren nochmal sieben Kilometer bis nach Leverkusen-Schlebusch. Blick auf den Kilometerstand: Bis hierher haben wir genau 97,1 Kilometer geschafft!

Ein Drittel fast geschafft!

Fast ein Drittel – Zickzack-Fahrten wie hier in Köln sind dringend nötig. Per Bus und S-Bahn arbeiten wir uns nach Düsseldorf-Benrath vor. Im dichten Düsseldorfer Netz werden wir wieder ordentlich Kilometer sammeln können. Direkt vor dem Benrather Bahnhof hält die Linie 701 der Rheinbahn, meist mit den rund 40 Meter langen Combinos des Typs NF10. Ein paar hundert Meter weiter umfährt die Tram den See vor dem Schloss Benrath. Über Holthausen, Wersten und Karolingerplatz nimmt uns die 701 mit bis zur Berliner Allee und weiter zum Graf-Adolf-Platz, wo wir in die 709 nach Neuss wechseln. Weiter geht es durch Bilk, wo die 719 unsere Strecke Richtung Hafen verlässt und uns die 708 kreuzt.

Bis nach Neuss verläuft die 709 auf mehreren Kilometern auf eigenem Gleiskörper. Es rauscht – die Straßenbahn überquert den Rhein und eilt zur Neusser Stadthalle. Am Obertor vorbei erreicht die 709 bald die Neusser Fußgängerzone. Hier ist Kriechen angesagt, denn selbst unter der Woche ist es hier oft brechend voll.

Im Zickzack durch Düsseldorf und Neuss

Am Neusser Hauptbahnhof steigen wir schließlich von Niederflur auf Hochflur um: Die U75 wartet schon! Werktags sind hier neben ein paar B-Wagen hauptsächlich die in den vergangenen Jahren modernisierten GT8SU im Einsatz. Sie rattern durch den Neusser Hafen zurück nach Düsseldorf und über den Rhein und im Innenstadttunnel an der Heinrich-Heine-Allee und der legendären Edel-Shoppingmeile „Kö“ zum Hauptbahnhof. Dank unserer Beinahe-Rundfahrt über Neuss haben wir seit Benrath genau 31 Kilometer mehr auf dem Tacho. Das sind 118,1 Kilometer. Es geht ans Kilometersammeln kreuz und quer durch Düsseldorf. Im Schnelldurchlauf: Vom Hauptbahnhof durch den Tunnel mit der U74 nach Benrath bis Oberbilk. An der Oberfläche weiter mit der 715 Richtung Eller bis zur Schlesischen Straße. Dort mit der U75 am Betriebshof Lierenfeld vorbei bis Kettwiger Straße.

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