Der »Übergangsstadtbahnwagen«
Die erste Serie rollt an
Im Oktober 1978 erreichte der erste N8C auf einem Eisenbahntieflader am Gleislager Westerholz die Dortmunder Stadtwerke. Hier wurde er mittels Winden abgeladen. Am 31. Oktober 1978 fand im Betriebshof Westfalendamm die Taufe des ersten neuen N8C statt. Wagen 101 stand zwischen seinen Vorgängern, die eine beeindruckende Wagenparade bildeten. Nach diversen Einstellungsarbeiten ging der Erstling auf seine ersten Testfahrten. Zuvor waren etlichen Stellen im Streckennetz mit Begegnungsverboten versehen worden. Denn der Stadtbahnwagen N8C wies bei gleicher Breite von 2.300 mm – wie seine Vorgänger – in den Kurven einen größeren Wagenkastenüberhang auf. Geschuldet war dies der recht kantigen Front, die aber ihrerseits dazu beitrug, dass zumindest ein Türflügel der vorderen kopfseitigen Türen des Zweirichtungswagens im geraden Bereich des Fahrzeugkastens lag, also parallel zu den zukünftigen Bahnsteigkanten.Ersteinsatz auf Linie 5
Nach weiteren Testfahrten, und natürlich den notwendigen Fahrerschulungen, begann der Linieneinsatz am 8. Januar 1979 mit N8C 105 auf der Linie 5 zwischen Mengede und Hacheney/Tierpark. Der Einsatz wurde ständig ausgeweitet, bis alle 20 Neuwagen in Betrieb waren. Somit war die erste Serie mit den Wagen 101–120 komplett. Gleichzeitig wurden die letzten GT4 (Schüttelrutschen) freigesetzt; die letzten Schaffner waren entbehrlich geworden. Für das Fahrpersonal und die Fahrgäste ergaben sich nun einige Änderungen: Der Fahrer hatte jetzt einen Fahrbefehlsgeber und brauchte keine Kurbel mehr zu drehen, zudem war das Armaturenbrett nun recht üppig bestückt, da die Funktionen für den zukünftigen Stadtbahnbetrieb bereits eingebaut waren. Die Fahrgäste profitierten von einer Schwenkschiebestufe, die beim Fahrgastwechsel im Straßenplanum die Tritthöhe minimierte, auch kamen sie in den Genuss gepolsterter Sitze, gegenüber den bisher üblichen Holzsitzen der Vorgängertypen. Zudem wiesen die Wagen erstmals Kompaktkupplungen des Herstellers BSI auf, während bislang allenfalls Albertkupplungen im Einsatz waren. Die N8C waren also auch für den Einsatz in Zugverbänden tauglich. Im Innern waren die Wand- und Deckenflächen in weißer Resopalausführung, ebenso die beiden Gelenkportale, die zudem noch, wie beim GT8, »rund« waren. Nach nicht einmal einem Jahr Einsatzzeit führten die N8C keine einstelligen Liniennummern mehr, da ab 1. Januar 1980 der Verkehrs-Verbund Rhein-Ruhr mit dreistelligen Liniennummern startete. In jenem Jahr wurden rund 75 Mio. Fahrgäste befördert – in 2009 waren es 140 Mio.!Eine zweite Serie kommt
Nach den guten Erfahrungen mit der ersten Serie wurden 23 weitere Wagen bestellt, die ebenfalls per Eisenbahntieflader in Dortmund ankamen. Die Wagen 121–143 wurden ab 1980 ausgeliefert. Sie unterschieden sich von der ersten Serie im Bereich der Fahrzeugfronten durch eine andere Anordnung von Scheinwerfer zu Brems-/Rücklicht und Blinker und eine andere Größe.Seiten
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