Dem Untergang entkommen

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Die 2,7 Kilometer lange Neubaustrecke soll nach jetzigem Planungsstand 2015 in Betrieb gehen und verläuft komplett in der Mitte bzw. neben der breiten Erlanger Straße mit den Zwischenhaltestellen Cuxhavener Straße, Wilhelmshavener Straße und Bamberger Straße. An der neuen Endstelle „Am Wegfeld“ wird eine Wendeanlage für Straßenbahn und Bus errichtet.

Taxistände, Park & Ride-Parkplätze, eine überdachte Bike & Ride-Anlage und ein Kiosk werden den künftigen Umsteigeknoten im Norden Nürnbergs vervollständigen.

Betriebswerkstätten der VAG 
Noch zur Jahrtausendwende gab es für die Straßenbahn zwei Betriebshöfe und eine Hauptwerkstatt. Letztere befand sich in der Fuchsstraße in Muggenhof, die Betriebshöfe lagen an der Maximilianstraße und an der Äußeren Bayreuther Straße im Nordosten der Stadt. Wegen des technischen Wandels bei den Fahrzeugen hätten vor allem die Hauptwerkstatt und der Betriebshof Maximilianstraße aufwändig modernisiert werden müssen.

Das Gelände des Betriebshofes Nordost wiederum war zusammen mit dem daneben liegenden alten Eisstadion für ein neues Einkaufszentrum vorgesehen. So konnte es für die VAG nur eine sinnvolle Lösung geben: Den Bau eines neuen Betriebshofs, kombiniert mit einer Hauptwerkstatt.

Neubau im Süden
Durch die Konzentration auf einen einzigen Komplex, möglichst nicht weit von einer regulären Straßenbahnlinie entfernt, würden auch unproduktive Leerfahrten weitgehend entfallen. Fündig wurde die VAG schließlich auf einem Industriegelände westlich der Katzwanger Straße, das die Firmen MAN bzw. Siemens nicht mehr benötigten.

Im April 2001 begannen die Bauarbeiten, die nach gut zwei Jahren im Juli 2003 vollendet waren. Zuvor hatte jedoch schon Ende Februar 2001 der Betriebshof Nordost geräumt werden müssen – während einer gut zweijährigen Übergangszeit wartete die VAG alle Fahrzeuge im Betriebshof Maximilianstraße. Die Hauptwerkstatt Muggenhof blieb noch bis 2004 in Betrieb, ehe der Umzug in die neue Anlage an der nunmehrigen Heinrich- Alfes-Straße (benannt nach dem Gründer der Pferdebahn in Nürnberg) erfolgte.

Fahrzeugpark 
Seit der letzte vorhandene Stadtbahnwagen vom Typ N, Triebwagen 363, Anfang März 2011 in den Museumsfahrzeugpark umgesetzt wurde, fahren in Nürnberg regulär ausschließlich komplette Niederflurwagen. Sie verteilen sich auf drei Typen. Den Anfang machte ab 1995 eine Serie von 14 Sechsachsern vom Typ GT6N (Betriebsnummern 1001–1014; AEG/Siemens), gefolgt von 26 Achtachsern des Typs GT8N (Betriebsnummern 1101–1126; Adtranz/Siemens).

Deren erste Prototypen begannen 1998 ihre Probefahrten in Nürnberg, doch ließ ihr Linieneinsatz noch bis Sommer 1999 auf sich warten. Die sukzessive Auslieferung zog sich länger als erwartet bis zum Jahr 2001 hin. Nachdem die Entscheidung gefallen war, die alten Stadtbahnwagen (Typen N6/N8) wegen mangelhafter Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu verkaufen – eine Modernisierung wäre sehr teuer gekommen –, sollten als Ersatz sechs neue Triebwagen beschafft werden.

Aus Kostengründen fiel schließlich die Entscheidung auf Variobahnen (Typ GTV6) der Firma Stadler. Bald stellte sich heraus, dass sechs Neufahrzeuge nicht ausreichen würden, so dass es im April 2006 zu einer Aufstockung auf acht Triebwagen kam. Das erste der fünfteiligen Gelenkfahrzeuge erhielt die VAG im September 2007.

Bis zur Aufnahme des regulären Fahrgastbetriebs sollte dann aber noch über ein Jahr vergehen – erst Anfang 2009 war es damit so weit. Zu den vorhandenen Arbeitswagen zählt der vierachsige Schienenschleifwagen A 16.

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