Das Netz der „Bim“ wächst wieder

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Linie D zum Hauptbahnhof 
Als erste Neubaustrecke seit 16 Jahren wurde 2012 die Verlängerung der Linie D von der bisherigen Endstelle „Südbahnhof“ auf das Gelände des in Bau befindlichen Hauptbahnhofes errichtet. Der neue Hauptbahnhof für Wien entsteht derzeit am Gelände des 2010 abgetragenen Südbahnhofes und des dazugehörigen Frachtenbahnhofes.

Bei diesem Projekt handelt es sich um die größte Baustelle Österreichs: Auf dem 109 Hektar großen Gelände im Bezirk Favoriten wird nicht nur ein neuer Durchgangsbahnhof mit zehn Bahnsteigkanten für den Nah- und Fernverkehr gebaut, auf dem Gelände sollen bis 2019 auch 5.000 Wohnungen und Arbeitsplätze für bis zu 20.000 Menschen entstehen.

Während die Bürogebäude, Handels- und Dienstleistungsbetriebe vor allem am ehemaligen Standort des Kopfbahnhofes für die Süd- und Ostbahn am Wiedner Gürtel gebaut werden („Quartier Belvedere“), sind die Wohnsiedlungen am ausgedehnten Gelände des ehemaligen Frachtenbahnhofes geplant („Sonnwendviertel“).

Die 700 Meter lange und zwei Haltestellen umfassende Neubaustrecke ging gleichzeitig mit der Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofes für den Nahverkehr der Süd- und Ostbahn am 9. Dezember 2012 in Betrieb. Die Haltestelle „Hauptbahnhof Ost“, die gleichzeitig auch als Fahrziel auf den Zügen der Linie D aufscheint, befindet sich in einer Unterführung direkt unter den Gleisen des Hauptbahnhofes und bietet direkte Zugänge zu allen Bahnsteigen.

Kurz nach Verlassen der Unterführung wird die Gleisschleife bei der Alfred-Adler-Straße erreicht, wo auch ein Vorfahrgleis zur Verfügung steht. Auch hier können bereits Fahrgäste ein- und aussteigen, obwohl sich die Schleifenanlage inmitten eine Großbaustelle befindet und noch keine befestigten Straßen existieren.

Die alte, dreigleisige Schleife „Südbahnhof“ (jetzt „Quartier Belvedere“) bei der Arsenalstraße bleibt erhalten, denn sie bietet eine wichtige Kurzführungs- bzw. Umleitungsmöglichkeit für die Züge der Linien O, 1, 18, 62 und der Wiener Lokalbahnen. Bis 2015 soll die Linie D dann nochmals um 1,2 Kilometer Richtung Süden verlängert werden und den bis dahin teilweise fertigzustellenden Stadtteil „Sonnwendviertel“ erschließen. Bei der Gudrunstraße sind auch Betriebsgleisverbindungen zu den Gleisen der Linie 6 geplant.

Die neue Linie 25 
Bereits wenige Tage nach Eröffnung der Strecke zum Hauptbahnhof ging am 22. Dezember 2012 im Bezirk Donaustadt die nächste Neubaustrecke in Betrieb: Es handelt sich um die einen Kilometer lange Verbindung von der Donaufelder Straße nach Kagran im Verlauf der Tokiostraße und der Prandaugasse.

Sie ist an beiden Enden an das Bestandsnetz angebunden und verbindet diese Punkte auf weitaus kürzerem Weg als die Bestandstrecke Kagraner Platz – Wagramer Straße. Die neue Strecke, die auch ein Gebiet mit zahlreichen neuen Wohnbauten erschließt, ist der erste Teil einer Umgestaltung des Straßenbahnnetzes links der Donau und steht im Zusammenhang mit der 2013 erfolgten Verlängerung der U2 nach Aspern.

Sie wird von einer neuen Linie 25 bedient, die in der Relation Floridsdorf (U6, S-Bahn) – Kagran (U1) – Stadlau (U2) – Aspern, Oberdorfstraße verkehrt und dabei den Streckenabschnitt Kagran – Aspern von der bisher hier verkehrenden Linie 26 übernahm.

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