Bonns Linie 61

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Auch vor dem Bahnhof geht es eng zu, ist auch oberhalb des hier liegenden Tunnelbahnhofs der Stadtbahnlinien 16, 18, 63 und 66 ein großzügiger Platz angelegt worden. Die Straßenbahnlinien teilen sich die schmale Straße mit dem Autoverkehr, bevor sie in die Thomas-Mann-Straße abbiegen, wo sie sich eine gemeinsame große Haltestellenanlage mit zahlreichen Buslinien teilen.

Ab Stadthaus wieder nach Norden
Das »Stadthaus« ist die letzte gemeinsame Haltestelle der Linien 61 und 62. Hiernach verbinden sich die Straßenbahngleise aus Dottendorf mit den Stadtbahngleisen der Linie 66 (Siebengebirgs- und Siegburger Bahn), die allerdings die Linie 61 nur ein paar Wagenlängen befährt. Dann biegt sie links ab zum Wilhelmplatz, ab hier verkehrt die Linie tagsüber solo, lediglich Abends und im Sonderverkehr ergänzt hier eine Linie 65 das Netz.

Die 61 ist jetzt auf der Trasse der ursprünglichen Linie 1 angekommen, die nach Graurheindorf fuhr. Hinter dem Wilhelmplatz kommt die Kölnstraße. In Spitzenzeiten stehen die Trams hier des öfteren im Stau. Am Chlodwigplatz, der eine große Kreuzung ist, biegt die Tram auf den Kaiser-Karl-Ring ein. Hinter der LVR-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreicht die Strecke die Graurheindorfer Straße. Ab hier hat die 61 einen eigenen, stadtbahnmäßig ausgebauten Gleiskörper.

Vorbei am ehemaligen Bundesfinanzministerium (in den heruntergekommenen Bauten residiert heute die BAFIN, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und am früheren Innenministerium (heute u.a. Heimat des Statistischen Bundesamts) vorbei geht es die Graurheindorferstraße entlang, bis die Bahn das erst 1994 erbaute Endstück nach Auerberg erreicht.

Früher fuhr die 61 rechts hinunter zum Rhein, heute biegt sie an der Haltestelle »Heinrich-Hertz-Europa-Kolleg« nach Unterquerung der Autobahn nach links ab und erreicht dann Auerberg in der Nähe des großen Friedhofs. Die Endstelle heißt übrigens »Kopenhagener Straße« und ist als Stumpfendstelle mit doppelten Gleiswechsel im Vorfeld ausgeführt.

Hier endet nach 33 Minuten die Fahrt, der Triebwagenführer wechselt den Fahrerplatz und nach weniger als zehn Minuten Pause beginnt die Rückfahrt nach Dottendorf. Ist das nördliche Endstück auch eher eine Reminiszenz an die 1970er-Jahre, inklusive Zaun zwischen den Gleisen, so bieten die innerstädtischen Abschnitte der Linie 61 Straßenbahnatmosphäre vom Feinsten.

Von Stefan Vockrodt

Weitere Informationen und Bilder finden Sie im 
STRASSENBAHN MAGAZIN 07/12!
 

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