Bonns Linie 61

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Die Hausdorffstraße entlang
Nach Norden Richtung Innenstadt folgt die Linie 61 zunächst der Hausdorffstraße. Die Tram verläuft im Planum der zweispurigen, stark befahrenen Straße. Hier führt die Linie durch klassische Vorstadt-Mehrfamilienbauten. Über Pütz- und Eduard-Otto-Straße wird die Haltestelle Haus der Jugend erreicht, die als Mittelbahnsteig ausgeführt ist und den Einsatz der Zweirichtungswagen erstmals begründen kann. Nun biegt die Tram links auf die breite Reuterstraße ab, die sie am nächsten Abzweig wieder verlässt. Das kurze Stück ist auf Rasengleis trassiert.

Von der Reuterstraße biegt die Linie 61 ab in den Bonner Talweg und verläuft nun auf Bonns ältestem Straßenbahnabschnitt, 1906 rollten hier die ersten »Elektrischen«. Das stadteinwärtige Gleis liegt direkt am Fahrbahnrand, das stadtauswärts führende etwa in Fahrbahnmitte, die erste Haltestelle, »Ritterhausstraße«, hat kürzlich stadtauswärts ein überfahrbares Kap erhalten, um weitgehend stufenlosen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen.

Noch immer geht es fast genau nach Norden. Am Bonner Talweg und der ­König­straße sorgen die hier liegenden Schulen ­morgens und mittags für starke Fahrgastnachfrage, der in der Frühspitze auch mit Extra-Kursen nachgekommen wird. Kurz bevor die Königstraße auf einen der immer noch vorhandenen beschrankten Bahnübergänge über die linke Rheinstrecke trifft, biegt die Straßenbahn links ab in die Prinz-Albert-Straße.

Auf dem ältesten Streckenstück
Hier säumen große, alte Bäume und teils noch ältere gutbürgerliche Stadthäuser den Weg, von den Gebäuden stehen viele unter Denkmalschutz. Wer von der Abbiegung an der Königstraße nach Norden blickt, dem kommt die Tram durch einen grünen Tunnel entgegen.

Wiederum liegt das stadteinwärtige Gleis genau am Fahrbahnrand, Pkw-Fahrer, die ihren Wagen auf dem Seitenstreifen zwischen den Alleebäumen parken wollen, müssen sehr genau einparken, damit ihr Fahrzeug nicht die Tram zum Halten zwingt. Das kann durchaus teuer werden ...

Hinter der Haltestelle Poppelsdorfer Allee unterqueren die Linien 61 und 62 in einer doppelten S-Kurve die stark befahrenen Gleisanlagen des Bonner Hauptbahnhofes und näheren sich dann demselben. Bis Mitte der 1930er-Jahre durften Straßenbahnen die Gleise nicht mit Fahrgästen kreuzen, erst bei Anlage der beiden Unterführungen nördlich und südlich des Hauptbahnhofs erhielt die südliche auch Tramgleise.

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