Bis es richtig funkte ...

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Mai 1881 markierte den Beginn der Nutzung elektrischer Energie für den öffentlichen Betrieb im Personennahverkehr: Die erste elektrische Straßenbahn der Welt war in Nutzung.

Es lässt sich heute jedoch darüber streiten, ob es sich bei dieser Bahn im eigentlichen Wortsinn um eine „Straßenbahn“ handelte, denn da sie aufgrund der Stromversorgung über den Schienen nicht freizügig im Straßenraum verlegt werden konnte, nutzte sie größtenteils eine abgetrennte Trasse.

Aber das beeinträchtigt die historische Leistung Siemens’ nicht. Weil die Schienen zur Stromversorgung dienten, musste Siemens seine Versuchsstrecke teilweise einzäunen und das Betreten der Strecke war per Verordnung verboten. Außerdem blieben die Schienen an Wegkreuzungen stromlos, die Wagen fuhren an diesen Übergängen mit Schwung.

Später setzten die Triebwagen die Übergänge per Schütz automatisch unter Strom, wenn sie diese passierten. Denn das gleichzeitige Berühren beider Schienen konnte für Menschen und Pferde fatale Folgen haben. Auch Jugendliche, die mit auf beide Schienen gelegten Metallgegenständen einen Kurzschluss verursachten, bereiteten Sorge.

Werner Siemens wusste um dieses Manko seiner Bahn, die in dieser Form nicht kommerziell nutzbar war. Er schrieb deshalb seinem Bruder kurz nach Eröffnung: „Ein Übelstand ist aber vorhanden, der darin besteht, daß die Pferde vier Beine haben und daher beim Passieren der Geleise oft gleichzeitig auf beide Schienen kommen. Sie erhalten dann eine elektrische Erschütterung, die sie verdrießlich macht.“

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