Barockbau für die Tram

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Als Folge des mißlungenen Rangiermanövers muß jetzt aller Voraussicht nach das Depot abgerissen werden...« – es war von Instandsetzungskosten in Höhe mehrerer hunderttausend Mark die Rede.
Den Bestand der Halle rettete schließlich ein Statiker, dessen Vorschlag, ein Stahlbeton-Skelett an der Nordseite einzuziehen und den Dachstuhl durch metallische Verstrebungen zu stabilisieren, relativ kostengünstig umgesetzt werden konnte.
1989 wurden Dachflächenfenster installiert, um die Lichtverhältnisse zu verbessern.
Im September 1991 wurde das stumpf endende Gleis der Aussteigestelle um
2,4 Meter verlängert, damit auch die in dieser Zeit aus Stuttgart übernommenen GT4 in Doppeltraktion wenden konnten. Dies war die erste »Streckenverlängerung« in Augsburg seit Jahrzehnten ...

Nur noch zwei Gleise in Hallenmitte
In den Jahren 1995/1996, mit zweigleisigem Ausbau der Linie 2 bis Kriegshaber, erfolgten umfangreiche Umbauten und Sanierungen. Der abgetrennte Werkstattraum samt dort angeordnetem Kamin wurde ersatzlos entfernt, die Anordnung der Hallentore (diese nun mit motorischer Betätigung) geändert und ein Durchgang zum hinter der Halle gelegenen Gewerbehof eingerichtet. Fenster und Dachverblechung wurden erneuert. Übrig blieben nur zwei Gleise in Hallenmitte, jeweils mit Bahnsteig, die zum Wenden benutzt werden konnten. Zumindest das westliche Gleis reicht gerade für das Wenden eines 42-m-Combino (in Augsburg siebenteilig mit durchgängig langen Mittelmodulen) aus.
Für die Verlängerung der Linie 2 zum Park-and-Ride-Platz »Augsburg West« lagen zum Zeitpunkt dieses Umbaus zwei Varianten vor; eine der beiden sah die Öffnung der rückseitigen Hallenwand und Weiterführung der Strecke durch die Halle hinaus vor. Diese Variante wurde nicht realisiert, so dass die Linie 2 seit Ende des Jahres 2001 die Wagenhalle Kriegshaber nur mehr selten für unplanmäßiges Wenden von Fahrzeugen nutzt, ansonsten jedoch vorüber fährt. Aufgrund von Bauarbeiten auf dem weiter stadtauswärts gelegenen Streckenteil wendeten die Fahrzeuge der Linie 2 ab Ende Mai 2010 für etwa zwei Wochen wieder hier.
Der beschriebene Fußgängerdurchgang wurde vor einiger Zeit durch einen Maschendrahtzaun abgetrennt, so dass die Halle zum Beispiel zur Abstellung des nicht mehr im Betrieb stehenden M8C-Wagens 8011 dient. Winfried Wolff

Mehr Bilder und Infos finden Sie im Heft STRASSENBAHN MAGAZIN 04/11!

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