Angebotsoffensive und Rückfallebenen

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Bald 125 Straßenbahnzüge
Zunächst soll vor allem die Linie 17 das „Auslaufgebiet“ für die P-/p-Züge sein, die grundsätzlich auf allen Linien fahren dürften, aber dennoch nicht wirklich flexibel einsetzbar sind. Der Grund dafür ist eine Auflage der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB), wonach Zugbegegnungen von P-Wagen und Variobahnen nur erlaubt sind, wenn eines der beiden Fahrzeuge steht.

Damit schließt sich der Einsatz von P-Wagen auf den „Variobahn-Linien“ 19 und 20/21/22 im Prinzip aus, da es zu „Domino-Effekten“ (z.B. verpasste Ampelschaltungen) und somit zu Verspätungen kommen würde.

Mittelfristig werden die „Dicken“ dann als Fahrzeugreserve dienen, auch, um weitere Verbesserungsmaßnahmen an den älteren Niederflurwagen vornehmen zu können. So soll das laufende Redesign-Programm für insgesamt 50 Fahrzeuge des Typs R 2.2 (Baujahre 1994–1997) beschleunigt werden, und es gibt Überlegungen, dieses auch auf die restlichen 18 Bahnen dieses Typs auszuweiten.

Die 20 Bahnen vom Typ R 3.3 (Baujahre 1999–2001) werden mit Videoüberwachung und „Infotainment“ nachgerüstet. Ende September 2012 ließ die MVG schließlich mit der Bestellung von acht neuen Niederflurbahnen vom Typ AVENIO bei der Firma Siemens aufhorchen, von denen sechs bereits im Dezember 2013 für den Linieneinsatz zur Verfügung stehen sollen!

Ab Anfang 2014 wird die Münchner Tramflotte somit 120 Niederflurwagen und fünf P-/p-Züge umfassen. Auch wenn es dann sehr „kuschelig“ im seit 1993 einzigen Betriebshof an der Einsteinstraße sein wird, reichen die Depotkapazitäten laut MVG für dann 125 Liniendienst-Fahrzeuge noch aus.

Ungewissheit bei den Variobahnen
Von den 14 Variobahnen waren Anfang November 2012 prinzipiell 13 einsatzfähig – soweit keine Störungen/Schäden zu beheben sind. Lediglich die „Batterie-Tram“ 2301 steht derzeit nicht zur Verfügung, sie befindet sich bei Hersteller Stadler in Berlin. Bereits ausgetauschte Räder/Gummielemente, die über einen längeren Einsatzzeitraum und vor allem auch über die Winterperiode getestet werden müssen, sind bislang unauffällig.

Allerdings würden weiterhin bzw. erneut auftretende Serienschäden kurzfristig zum Teilausfall der Variobahn-Flotte oder im schlimmsten Fall womöglich zum Zulassungsentzug für diesen Fahrzeugtyp führen. Die zuletzt bis 31. August 2012 befristete Zulassung für den Linienbetrieb wurde von der TAB erst wenige Tage vor dem Auslaufen bis zunächst 31. Mai 2013 verlängert.

Zudem können die Variobahnen nach wie vor nur auf den Linien 19 und 20/21/22 eingesetzt werden. Mit Fortschritten für weitere Streckengenehmigungen rechnet die MVG erst ab Frühjahr 2013.

Fahrplan mit Rückfallszenarien
Trotz der somit latent ungewissen Einsatzverfügbarkeit der Variobahnen hat sich die MVG entschlossen, zumindest einen Teil der geplanten Angebotsverbesserungen im Trambereich nun zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 zu realisieren.

Weitere Taktverdichtungen könnten – sofern dann die endgültige Zulassung der TAB für die Variobahnen vorliegt – im Rahmen eines „kleinen Fahrplanwechsels“ im Laufe des Jahres 2013 folgen. Zunächst sind die Fahr- und Dienstpläne allerdings so gestrickt, dass jederzeit kurzfristig „umgeswitcht“ werden kann, falls keine oder zu wenig Variobahnen zur Verfügung stünden.

Die entsprechenden „Rückfallpläne“, u.a.

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