Airbus auf Schienen

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An der Gestaltung der neuen Citadis beteiligten sich Airbus-Designer, was den Fahrzeugen ein gewisses Lokalkolorit verleiht.
Mit einer Länge von 32 Meter haben die Wagen eine Kapazität von 212 Plätzen, davon 48 Sitzplätze. Die Citadis 302 können um zehn Meter verlängert werden und so zu Citadis 402 werden, was zu einer Kapazität von fast 300 Reisenden führt. Beim Bau der 18 Haltestellen wurden entsprechende Reserven eingeplant.

Der erste Citadis mit der Nummer 5001 wurde am 10. Juni 2009 geliefert, nachdem der Bau der Werkstatt gerade beendet war. Bereits am 29. Juni fanden die ersten Versuchsfahrten auf dem ersten Streckenabschnitt (1,5 Kilometer Länge) zwischen den Stationen Aéroconstellation (Endpunkt) und Lycée statt. Die Ablieferung der 24 Wagen dauerte länger als ein Jahr und endete am 1. Oktober 2010 mit Zug 5024.

Die Probefahrten
Es folgten verschiedene Erprobungsphasen. Für jede neue Erprobungszone wurden die Gleise in beiden Richtungen in Betrieb genommen. So wurde am 7. April 2010 der Abschnitt zwischen Lycée und Patinoire-Barradels eröffnet. Da die mit der Dekontamination des Industriegeländes eingetretenen Verzögerungen ausgeglichen werden konnten, begannen auf dem letzten Abschnitt zwischen Purpan und Arènes Anfang August die Probefahrten. Allerdings beförderte man vier Züge mit Hilfe eines Zweiwegefahrzeugs vom Depot zur Haltestelle Purpan, da die Oberleitung und die Signalisierung auf dem Mittelabschnitt noch nicht fertig gestellt waren. Die Züge waren fünf Wochen lang vom restlichen Fahrzeugpark getrennt, ehe der letzte Abschnitt fertiggestellt wurde.
 Nachdem die Strecke zwischen Purpan und Patinoire-Barradels am 9. September in den Probebetrieb gegangen war, fand am 13. September eine erste offizielle Fahrt statt. Von jetzt an gab es verstärkt Probefahrten – im Vorlauf der Tests unter realen Bedingungen, die vom 2. bis 26. November vorgesehen waren.
Perspektiven
Die Eröffnung der Linie T1 stellt keinen Selbstzweck dar. Eine etwas mehr als drei Kilometer umfassende Verlängerung soll bis 2013 in Richtung Stadtzentrum (Haltestelle Jardin des Plantes – Musée) realisiert werden und einen Anschluss zur Metrolinie B bei der Haltestelle Palais des Justice ermöglichen.
Angestrebt ist der Baubeginn im ersten Halbjahr 2011. Andererseits soll auch ein Ableger in Richtung Flughafen bis Ende 2013 realisiert werden. Dieser wird von der Linie T1 zwischen den Haltestellen Ancely und Servanty-Airbus abzweigen. Anschließend könnte das Netz gegen Ende des Jahrzehnts mit einer weiteren Linie, die dem Canal du Midi folgt und dabei den Bahnhof Matabiau anbindet, vervollständigt werden. Wie die anderen Städte, die die die Tram wieder eingeführt haben, dürfte der Erfolg auch hier nicht lange auf sich warten lassen.    

François Droisy

Ein Artikel aus STRASSENBAHN MAGAZIN 02/11.

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