Abschied in Rot-Weiß

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Letztere fand man häufig noch auf den Linien 704 und 706.Wegen des höheren Bedarfs an Fahrzeugen für den Stadtbahnbetrieb standen kaum noch GT8S für den Straßenbahnverkehr zur Verfügung, so dass sie außer auf der Linie 719 ansonsten nur noch vereinzelt liefen.

1982/1983 wurden einige der in den 1970er-Jahren zu Achtachsern erweiterten Triebwagen leicht modernisiert. Danach wurden sie von 2764-2768 in 2964-2968 umgezeichnet, wodurch eine neue Nummernreihe entstand.

1985 erhielten alle Fahrzeuge der Rheinbahn, und damit auch die Straßenbahnen, ein Stadtwappen. Bei den Gelenkwagen wurde es mittig auf der Stirnfront in die rote Absetzung integriert. In späteren Jahren verschwand dieses Detail bei vielen Wagen aber auch wieder.

Der Auslaufbetrieb
1999 bedienten GT6 mit Beiwagen jeweils einen Teil der Linien 704, 706, 707, 711, 713 und 716, die übrigen Kurse fuhren mit Achtachsern (speziell auf der 704 und der 706 auch regelmäßig solo), GT8S oder teilweise auch den neuen NF6. Einzige meist durchgehend in dieser Kombination bediente Linie war die 709. Planmäßig wurden die sechsachsigen Triebwagen nicht mehr ohne Beiwagen eingesetzt. Achtachser mit Beiwagen bedienten die langen Linien 701 und 712, in Teilen auch die Linie 707.

Die übrigen Stadtlinien waren zu dem Zeitpunkt bereits die Heimat jüngerer Fahrzeuge, wobei die 703 (in Doppeltraktion), 708 und 715 mit Niederflurwagen und die 719 wegen der Stumpfendstelle in Hubertushain mit GT8S bedient wurden. Mit der schrittweisen Anlieferung der neuen Combino-Varianten der Baureihen NF10 (2000-2002), NF8 (2003) und später auch NF8U (ab 2006) verschwanden die alten »gelben« Bahnen Zug um Zug.

2002 endete der Einsatz der GT6 mit Beiwagen, die in ihren letzten Einsatzmonaten noch in einzelnen Kursen auf den Linien 701 (nur Spätverkehr Mo-Fr), 704 (Mo-Fr), 706 (Mo-Fr), 707 (Mo-Fr), 709 (Mo-Sa) und 711 (HVZ) eingesetzt worden waren. Einzig die 709 wurde dabei dichter bedient.

Bald wurden die alten Hochflurwagen gewöhnlich nur noch montags bis samstags eingesetzt, da für den geringeren Wagenbedarf an Sonn- und Feiertagen der Niederflurbestand ausreichend war.

Neue Heimat Krakau
Wie viele GT6 und GT8 (s. S. 75) fanden auch die GT8S eine neue Heimat außerhalb der deutschen Grenzen: Alle Wagen konnten derweil ins polnische Krakau veräußert werden. Als erster war bereits im August 2009 Triebwagen 3037 dorthin gelangt und hatte offensichtlich überzeugt, so dass sich der dortige Betrieb zum Kauf aller noch in Düsseldorf vorhandenen GT8S entschloss.
Bis dahin wurden immer wieder noch einzelne Kurse auf den Linien 704, 706, 711, 713 und 716 gefahren. Weiterhin wurden alle bis Hubertushain durchlaufenden Kurse der Linie 719 bedient, und als besonderes Highlight bis Ende 2009 ein Umlauf in Doppeltraktion auf der 703.

Mit dem Ende des Betriebshofes Am Steinberg endete im Juni 2011 auch der Einsatz der GT8S. Inzwischen sind alle Fahrzeuge nach Krakau verbracht, wo sie in einer sehr attraktiven Blau-weißen Lackierung zum Einsatz kommen. Dort tragen sie auch ihre alten Betriebsnummern. Daher ist auch nicht der Erhalt eines GT8S in Düsseldorf vorgesehen, dafür stünde in der Zukunft noch ein GT8SU zur Verfügung, diese werden noch für einige Jahre bis zur Beschaffung neuer Fahrzeuge im Hochflurnetz benötigt.

Was noch bleibt
Von den Gelenkwagen (ohne GT8S) konnten bis heute 94 Wagen neben den in Düsseldorf erhaltenen Exemplaren dem Schrott entgehen.

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