125 Jahre Straßenbahn in Erfurt

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Nun hieß sie allerdings Tannenwald, später dann Jägerstraße. Ebenfalls 1936 führte die Einführung der neuen Linie 5 zu einer veränderten Bedienung der bisherigen Linie 2 und insbesondere der erst ein Jahr zuvor eröffneten Neubaustrecke zum Hauptfriedhof. Auf der Gesamtstrecke Hauptfriedhof – Steigerstraße fuhr fortan die neue Linie 5. Linie 2 war nur noch Verstärkerlinie auf dem zentralen Anschnitt Gothaer Platz – Steigerstraße.

Linienbündelungen

Damit wurde das bisherige Prinzip »eine Strecke – eine Linie« aufgehoben, denn die Linien 2 und 5 verkehrten zwischen Gothaer Platz und Steigerstraße gebündelt. Ab 1939 kam es zu einer weiteren Linienbündelung auf dem Abschnitt Friedrich-Wilhelms-Platz – Hauptbahnhof, denn die Linienführung der Linie 3 führt fortan hier entlang. Die bisherige Strecke über Lange Brücke, Hirschgarten und durch die Löberstraße verlor ab diesem Jahr den regelmäßigen Verkehr. Zwischen Friedrich-Wilhelms-Platz und Hauptbahnhof entstand auf diese Weise eine Art »Stammstrecke« mit Bündelung der  Linien 2, 3 und 5. Damit begann eine Entwicklung, die ab Ende der 1970er-Jahre mit noch weitergehender Konzentration auf schließlich zwei Linienbündel zum »Achsenkreuz« führen sollte.
Die alte Strecke der Linie 3 blieb jedoch zunächst erhalten und diente für Umleitungen. Noch später sollten sich Gleise und Fahrleitungen als Ersatzteile für andere beschädigte oder verschlissene Anlagen als nützlich erweisen. Nachdem mit dem »Angereck« doch eine Gebäudegruppe an prominentester Stelle durch alliierten Luftangriff zerstört worden war, bot sich hier die Möglichkeit, das Gleisnetz an dieser nicht unkomplizierten Stelle deutlich zu vereinfachen, indem eine Straßenflucht angelegt wurde. Anstelle der beiden Abzweige vom Anger in die Schlösser- und die Bahnhofstraße kam ein Gleiskreuz, das sich zuvor am Kaffeetrichter befand, und in seiner Lage bis heute prägend für den Straßenbahnverkehr im Erfurter Zentrum ist.

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Fotos: 
siehe Bildunterschrift
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