»Tour de Ruhr«

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Über die A40 in die »Blaue Grotte«
Die U18 fährt im Tunnel Richtung Osten, bis es an der Station „Heißen, Kirche“ wieder an die Oberfläche geht. Über eine Rampe und einen Einschnitt wird die Trasse in die Mitte der Autobahn A40 eingefädelt. Links und rechts rauschen Autos und Lastwagen vorbei, so dass es auch innerhalb der Triebwagen unangenehm laut ist.

Auf der rechten Seite sehen wir das Einkaufscenter „Rhein-Ruhr Zentrum“, direkt daneben die Hauptwerkstatt der EVAG an der Schweriner Straße. Die Stationen in der Mitte der Autobahn sind durchweg moderne, überdachte Stadtbahnhaltestellen mit Hochbahnsteigen. Teilweise stehen die Wohnhäuser rechts und links dicht entlang der Autobahn.

Stadtbahn und Autos haben sich so gut aneinander gewöhnt, dass sie nach der Haltestelle „Savignystraße/ETEC“ gemeinsam in einen Tunnel eintauchen, der das Essener Stadtzentrum unterquert. Doch auch im Untergrund gibt es Sehenswürdigkeiten – die berühmte „Blaue Grotte“, sprich der wegen seiner gewöhnungsbedürftigen bläulich Beleuchtung so genannte „Essen Hauptbahnhof“.

Hier wechseln wir abermals die Spurweite: Mit einem meterspurigen EVAG-Triebwagen der Linie 107 geht es weiter nach Gelsenkirchen, und der Reviergeruch wird merklich stärker.

»Kulturlinie« auf Meterspur
Die Linie 107 firmiert als „Kulturlinie“, passiert sie doch auf ihrem langen Linienweg von Bredeney im Essener Süden bis Gelsenkirchen zahlreiche Denkmäler. Neben einer eigenen Homepage tragen auch diverse Triebwagen entsprechende Werbungen. Der M8C der EVAG hält zwar am niedrigen Bahnsteig, besitzt jedoch Klappstufen.

Grund dafür sind die Tunnelstationen zwischen Hauptbahnhof und Florastraße, wo sich die Linien 101 und 107 nach Bredeney die Strecke und die Hochbahnsteige mit der U11 zur Gruga/Messe teilen müssen. Die folgende U-Bahn-Station „Rathaus Essen“ beeindruckt durch vier Bahnsteiggleise an niedrigen Bahnsteigen, so dass nicht nur in die M-Wagen, sondern auch in die jüngeren Niederflurwagen bequem eingestiegen werden kann.

Offensichtlich war beim Bau eine spätere Umgestaltung auf Hochbahnsteige vorgesehen, denn die Treppen zur Oberfläche enden auf den Bahnsteigen auf etwa 50 Zentimeter hohen Podesten, zu denen dann wieder Rampen hinauf führen. Diese Station passieren alle Essener Straßenbahnlinien. Nach der nächsten Station kommt die Strecke wieder ans Tageslicht.

„Am Freistein“ trennt sich die 107 von der Linie 106 und führt in Straßenmitte Richtung Nordosten in Richtung Katernberg. Schnell wird die Bebauung lockerer, die Häuser kleiner. An der Station Kapitelwiese erkennen wir das imposante „UNESCO Weltkulturerbe Zollverein“.

Die alte Zechenanlage dominiert bis zur nächsten, gleichnamigen Haltestelle den Blick aus dem linken Fenster. Der Straßenbahnfan freut sich am Abzweig Katernberg über eine kleine Wendeschleife, in der die Verstärkerkurse der 107 enden. Nach der S-Bahn-Station „Zollverein Nord“ hält der Triebwagen am Katernberger Markt.

Hier gilt die evangelische Kirche als Sehenswürdigkeit der „Kulturlinie“. Ein Stück danach entdecken wir an der Hanielstraße eine weitere Wendeschleife, in der jede zweite Bahn der Linie 107 im Normaltakt werktags endet. Die Häuserblockumfahrung lässt hier typisches Ruhrpott-Flair aus vergangenen Tagen aufkommen.

Die 107 passiert in der Folge die Stadtgrenze von Essen nach Gelsenkirchen. Auf der linken Seite entdecken wir an der gleichnamigen Haltestelle die umfangreichen Anlagen der Gelsenkirchener Trabrennbahn.

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